AKV: Verleihung des Helmut A. Crous-Geschichtspreises

17.11.2017 - Gemeinsam mit dem Region Aachen - Zweckver- band und dem historischen Institut der RWTH Aachen hat die AKV Sammlung Crous am Donnerstagabend die besten Arbeiten zur Geschichte der Region Aachen geehrt. Sechs Gewinner und einen Sonderpreisträger hatte eine fachkundige Jury aus zahlreichen hochkarätigen Beiträgen ermittelt. Für den mit insgesamt 2.200 Euro dotierten Helmut A. Crous-Geschichtspreis waren Arbeiten in den drei Kategorien Schüler, Privatforscher (Laien) und Wissenschaftler (Profis) eingesandt worden.

„Ein Stolperstein für Wilhelm. Die Geschichte von der Verlegung eines Gedenksteins für einen Menschen mit geistiger Behinderung in Herzogenrath.“ So heißt das herausragende Projekt eines Teams der Roda-Schule Herzogenrath, das den Geschichtspreis in der Kategorie Schüler gewann. Die Jugendlichen mit geistiger Behinderung hatten das Schicksal eines ebenfalls behinderten Jungen recherchiert, der in der Nazizeit ermordet worden war und an den nun ein Stolperstein in seiner Heimatstadt Herzogenrath erinnert.

Eine Anerkennungsurkunde ging an das Schreibprojekt Viermeilenstiefel, das im Rahmen des Aachener Modells zur frühen Förderung individueller Begabungen an mehreren Grundschulen stattfindet. Kinder der 3. und 4. Klasse befassen sich darin mit den Eigenheiten der Region und setzen sich kreativ schreibend mit Elementen der eigenen Historie und Gegenwart auseinander.

Moderiert wurde der Abend von Dr. Jürgen Linden, der nicht nur den Siegern, sondern allen Einsendern dankte: „Sie machen regionale Geschichte lebendig und schaffen damit ganz neue Perspektiven auf die Heimat für uns alle.“ Die Jury bestand aus den Professoren Frank Pohle und Armin Heinen vom Historischen Institut der RWTH Aachen, dem Kurator und Archivleiter Dr. Wolfgang Cortjaens, dem Leiter des Museums Zitadelle Jülich Marcell Perse sowie Detlef Stender, Leiter des LVR Industriemuseums Tuchfabrik Müller.

In der Kategorie Laien wurde der Roetgener Geschichtsverein für seine „Roetgener Geschichte und Geschichten, Bd. 1“ ausgezeichnet, ein Lesebuch zur Historie des Ortes, das als erster Teil einer Sammlung Inhalte präsentiert, die in dieser Form noch nie gezeigt wurden, sodass auch erfahrene Heimatliteraturfreunde noch Überraschungen erleben können.

Gleich zwei Anerkennungsurkunden wurden zudem in dieser Kategorie vergeben: an die Einsendung „Das Preußische Jahrhundert. Jülich, Opladen und das Rheinland zwischen 1815 und 1914“, mit der Guido von Büren ein sehr ausführlicher lokalgeschichtlicher Beitrag zum langen 19. Jahrhundert gelungen ist, sowie für das außergewöhnliche „In Front Festival. 100 Jahre DADA“ der Gesellschaft für Zeitgenössische Musik Aachen.

In der Kategorie Wissenschaftler siegte der Beitrag von Prof. Jürgen Eberhardt: „Burg Nothberg in Eschweiler und die Pasqualinis“. Der ehemalige Dozent des Fachbereichs Architektur am Institut für Baugeschichte der Fachhochschule Köln war schon vor 36 Jahren dabei, als mit ersten Sicherungsmaßnahmen und Forschungsarbeiten an der spätmittel- alterliche Burganlage begonnen wurde. Auf 120 Seiten mit zahlreichen Abbildungen präsentiert er Ergebnisse aus jahrzehntelanger Forschungs- und Restaurierungsarbeit.

Und dann war da noch das Werk „Das Aachener Rathaus, Band 2“ von Georg Helg, das in keine der Kategorien passte, weil der Autor laut Jury zwar den Laienforschern zuzurechnen sei, hier jedoch, auch mit wissenschaftlicher Unterstützung, fraglos ein Standardwerk für die nächsten Jahrzehnte entstanden sei. Die wertvolle Arbeit zur Geschichte des Aachener Rathauses wurde außer Kategorie mit einem Sonderpreis der Jury gewürdigt.

Bereits kurz vor der Verleihung hatten sich die Mitglieder des Fördervereins der AKV Sammlung Crous versammelt und ihren bisherigen Vorstand, der sich gemeinsam zur Wiederwahl stellte, im Amt bestätigt. Vorsitzender: Dr. Jürgen Linden, 2. Vorsitzende: Sabine Mathieu, Schatzmeister: Heiner Nobis; Beisitzer: Elena Schulte, Prof. Rudolf Bertig, Prof. Max Kerner.



(Text: Kolja Linden)



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