Riesenerfolg für die CD „Wat ne echte Öcher es...“

05.04.2017 - 11 111 Euro - das ist das ebenso jecke wie sensationelle Rekordergebnis der Kenger vajjen Beverau für die abgelaufene Session 2016/17. Die mehr als stattliche Summe kommt nun Kindern in Not in der Region Aachen zugute. Denn die rund 30 Schülerinnen und Schüler der Aachener Domsingschule, die als Kenger vajjen Beverau auf den Karnevalsbühnen unterwegs sind, singen ausschließlich für den guten Zweck. Ihre Auftrittsgagen gehen ohne Einschränkung an den Verein „Nele und Hanns Bittmann“.

Ihr Ruf eilt der 2012 gegründeten Gruppe mittlerweile weit voraus. So sind sie in dieser Session nicht nur in Aachen aufgetreten, sondern auch in der Städteregion. Zum absoluten Renner entwickelte sich die 2016 produzierte erste CD der Kenger vajjen Beverau mit dem Titel „Wat ne echte Öcher es...“, der im Original von den legendären Domspatzen stammt. Zehn Öcher Klassiker und auch rockige Neuvertonungen von Prinzenliedern finden sich auf dem von Meinolf Bauschulte in seinem Studio in Roetgen-Rott produzierten und arrangierten Tonträger. Diese Mischung kam offenkundig bestens an. Denn die erste Auflage der CD von 1000 Exemplaren wechselte fast komplett die Besitzer.

„Ein unglaublicher Erfolg und eine tolle Bestätigung für die Kenger, die das wirklich hervorragend machen“, bilanziert Irma Wüller, die als Leiterin der Domsingschule zusammen mit ihrem Stellvertreter Raphael Brümmer auch die Gruppe, bestehend aus Kindern der dritten und vierten Klassen, leitet. Zudem sei es ein tolles soziales Engagement der Kinder, in Not geratenen Altersgenossen auf diese Art zu helfen. Was auch Dompropst Manfred von Holtum unterstreicht: „Wir sind stolz auf die Kinder.“ Das Domkapitel ist Träger der Domsingschule. Ein großer Dank ging auch an die Eltern, die die Kenger während der Session von Auftritt zu Auftritt fahren.

Die Idee zur Gründung hatte Meinolf Bauschulte, als sich die Jonge vajjen Beverau von den Bühnen verabschiedeten. Die Gruppe war von Hanns Bittmann ins Leben gerufen worden, der 2001 als Prinz Karneval begeisterte. Schon immer trat die Gruppe für den guten Zweck auf, zunächst für das Hilfswerk unserer Zeitung Menschen helfen Menschen. Hanns Bittmann und seine Frau Nele kamen 2006 bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben und hinterließen zwei Kinder. Daraufhin gründete sich der Verein „Nele und Hanns Bittmann – Hilfsfonds für Kinder in Not in der Region Aachen“, für den die Jonge fortan auftraten.

Nach ihrem Abschied sollte dieses soziale Engagement nicht enden – und die Idee zur Gründung der Kenger vajjen Beverau kam auf. Bei der Domsingschule fiel sie sofort auf fruchtbaren Boden. Das Projekt wurde dann über die Jahre immer erfolgreicher. Wegen der häufigen Nachfrage nach einem Tonträger wurde die Idee einer CD-Produktion konkret angegangen. Klar war, dass sie zu 100 Prozent über Sponsoren finanziert werden sollte, damit die Verkaufserlöse eins zu eins Kindern in Not zugute kommen konnten. „Wir waren zwar vom Erfolg überzeugt. Dass wir mit der Idee aber derart offene Türen einrennen, hätten wir nicht gedacht“, sagt Schulpflegschaftsvorsitzender Stephan Mohne, der bei Sponsoren „Klinken putzte“ und die Koordination der CD-Produktion übernahm.

Die Stawag, NetAachen, die Bäckerei Moss und die Aachener Bank stiegen ohne Umschweife als Sponsoren in das Projekt ein. Zudem sorgte die Agentur Power+Radach kostenlos für das flotte Artwork. Hinzu kamen Spenden von Eltern der Domsingschüler. Die CD ging dann nach ihrer Präsentation im November bei den Verkaufsstellen – der Mayerschen Buchandlung, dem Onlineshop www.aachen-geschenke.de und den Moss-Filialen – buchstäblich weg wie warme Semmeln.

„Wir sind den Kenger vajjen Beverau unendlich dankbar für ihre Unterstützung und ihren tollen Einsatz“, freut sich Dr. Wolfgang Herff als Vorsitzender des Vereins „Nele und Hanns Bittmann“ über die enorme Spendensumme. Der Verein hat für das Geld – leider – vielfältige Verwendung. Leider, weil sich zahlreiche Kinder in der Region in Notlagen befinden und Hilfe brauchen. Insgesamt haben die Kenger dazu nun schon mit weit über 20 000 Euro beigetragen. Der Unterstützung durch die Kenger darf sich der Verein auch in der nächsten Session gewiss sein. Das versprachen Irma Wüller sowie Norbert Strauch und Heinz-Ludwig Kloeser, die sich um die Organisation kümmern. Und die CD wird dann auch eine Neuauflage erfahren, damit es wieder heißt: „Wat ne echte Öcher es...“


(AZ-Ausgabe vom 05.04.2017/Text: Redaktion)



Zurück zur Übersicht