Karnevalssamstag: Tour dörch d'r Oecher Fastelovvend

27.02.2017 - Das war ein Karnevalssamstag nach Maß! Das unerwartet trockene und sonnige Wetter motivierte viele Öcher Jecken trotz niedriger Temperaturen dazu, sich zu kostümieren und die Freiluftveranstaltungen in Kornelimünster, am Neumarkt und in Laurensberg zu besuchen.

“Hier sind heute so viel Karnevalsfans wie lange nicht“, freute sich Helga Efes, Vorsitzende der IG Laurensberger Vereine, die die Sause in Laurensberg vor dem alten Rathaus seit 23 Jahren veranstaltet. Die Karnevalsjecken auf der Rathausstraße strahlten mit der Sonne um die Wette. Nur Dirk Chauvistré, einer der beiden Sänger der Pöngche, merkte augenzwinkernd an, dass die jecken Besucher in der Sonne und die Bühne samt Akteure auf der Schattenseite seien. Erstmal als Moderator mit von der Partie war Hermann Kremer, der mit der stellvertretenden Bezirksbürgermeisterin Efes durchs kunterbunte Karnevalsprogramm führte.

Auf dem Neumarkt hielt das Traditionskorps Oecher Storm sein närrisches Manöver ab. Das 1881 gegründete Karnevalskorps malte ein traumhaftes Bild in den Farben blau-gelb-weiß auf den zur Bühne umfunktionierten Aufliegers eines Trucks. Der Bürgermeister vom Neumark, Hans-Dieter Jurewicz, und Storm-Ehrenkommandant Hans-Jürgen Begas hielten die Zügel fest in der Hand und präsentierten ein kleines aber feines Tollitätentreffen, bei dem sich Prinz Thomas III., der Richtericher Volksprinz Daniel I. und das Bardenberger Prinzenpaar Prinz Stefan I. und Prinzessin I. die Klinke in die Hand gaben.

Patrick Pohen, in der zweiten Session Kinderkommandant des Oecher Storms, wurde mit einer Jagdgerte ausgestattet, die das langjährige Storm-Mitglied Hans Buchkremer stiftete. Die Tanzaktive Simone Vorhagen, seit 17 Jahren eine wichtige Säule in der Tanzabteilung des Korps, wurde in den närrischen Ruhestand verabschiedet.

„Es ist einfach toll, hier auf dem Korneliusmarkt bei unserer Open-Air-Sitzung mit vielen Menschen zu feiern, egal bei welchem Wetter“, hatte sich Manfred Arnold, seit vielen Dekaden Präsident der KG Orjenal Mönster Jonge, im Vorfeld der Jubiläumsveranstaltung geäußert. Zum 40. Mal feierten die Jecken ihren Freilustkarneval und auch in Kornelimünster nutzen die Karnevalsjecken das schöne Wetter, im Kollektiv zu singen und zu schunkeln. Schule machen sollte der Mut von Veranstaltern wie der Mönster Jonge, neue Aachener Karnevalsbühnenkräfte, wie z.B. Tästbild, u.a. bei ihren Open-Airs einzusetzen, um sie einem breiten Publikum näher zu bringen.

Der flotte Dreier Tästbild, der in der ersten Session im Aachener Karneval mehr als einen Achtungserfolg erzielen konnte, hinterließ am Karnevalssamstag nicht nur in Kornelimünster einen guten Eindruck, sondern ließ mit seinen selbst geschriebenen und komponierten Songs das Pfarrheim Arche in Verlautenheide bei der KG Bröselspetze in seinen Grundmauern erzittern.

Ganz egal, wo der Chronist an diesem lauschigen Samstagvormittag auf seiner Tour durch den Karneval auch auftauchte - ob in Laurensberg, am Neumarkt oder in Verlautenheide - der Öcher Narrenherrscher Thomas III. war schon da. Allein 17 Auftritte standen am Samstag auf der Agenda des Prinzen, der sich wie wenige Aachener Prinzen vor ihm so in die Herzen der Öcher Jecken katapultiert hat.

Der närrische Pop-Star ist der strahlende Mittelpunkt jeder Veranstaltung. Seinem Charme, seinem strahlenden Lächeln und dem Sound und die Texte seiner Prinzenlieder kam sich kaum jemand in Aachen entziehen. Und er macht jeden Spaß mit. Damit er den „2-Meter-Kommandanten“ Dirk Trampen (Prinzengarde der Stadt Aachen) und Bernd Schaefer (KK Oecher Storm) auf Augenhöhe begegnen konnte, stellte er sich am Neumarkt kurzerhand auf eine leere Bierkiste.

In der Arche nutze er einen Stuhl als seine persönliche Bühne. „Ich wäre sonst mit meiner Körpergröße in der tanzenden närrischen Masse untergegangen“, grinste der Liebling der Oecher. „Habt ihr noch Energie“, mit diesen Worten motivierte der Narrenherrscher seine närrischen Untertanen, mit ihm weiterzufeiern. Nach seinen Auftritten gab es dann noch die unverzichtbaren Selfis mit den Handys der Karnevalsfans und ein kurzer Smalltalk auf dem Weg zu den Mannschaftsbussen, die ihn und seine Hofstaatkollegen zum nächsten Auftritt im Oecher Fastelovvend brachten.



(AZ-Ausgabe vom 27.02.2017/Text: Gerd Simons)



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